DR. HOUSE-ABENDE

Kurzbeschreibung des Projekts

Mit dem Projekt „Alltag und Kolibris in der Klinik – Die Dr. House- Abende“ hat die Offene Fachschaft Medizin Freiburg e.V. eine abendfüllende Veranstaltung ins Leben gerufen, die seit 4 Jahren Medizinstudierenden jeden Semesters die Arbeit eines Arztes veranschaulicht, das diagnostische Vorgehen erklärt und die Kommunikation mit Kollegen und Patienten hinterfragt. Die Abende werden so aufbereitet, dass auch fachfremde Studierende den Inhalt verstehen können, was den interprofessionellen  Austausch stärkt und die Studierenden näher zusammen bringt.

Dies führte dazu, dass neben Studierenden der Humanmedizin auch Studierende der Rechtswissenschaften, der Physik, der Pharmakologie, Biologie und Chemie, sowie Angestellte der medizinischen Technik, Physiotherapeuten, Krankenpflegern, Ergotherapeuten, Logopäden und Angestellte des öffentlichen Dienstes unsere Abende regelmäßig besuchen.

Über die letzten 4 Jahre konnten wir die Teilnehmerzahlen deutlich erhöhen und können nun stolz auf ca. 600 Gäste pro Semester zurückblicken. Wir arbeiten weiterhin an einer Verbesserung unsere Veranstaltung, indem wir regelmäßig die Teilnehmer evaluieren lassen, sodass die Arbeitsweisen des berühmten Dr. House aus der gleichnamigen Serie sinnvoll hinterfragt und Ansätze zur Verbesserung aufgezeigt werden. Dadurch sehen wir uns in einer Vorbildfunktion zur Entwicklung einer eigenen Haltung unserer Kommilitonen im Umgang mit Patienten und Kollegen.

Die letzten 8 Semester haben wir 44 Dr. House- Abende jeden zweiten bis dritten Mittwochabend ab 19 Uhr organisiert. An den Abenden schauten wir uns eine Folge der Serie „Dr. House“ an. Unterbrechungen haben wir an geeigneten Stellen eingefügt, um Differentialdiagnosen aus dem Auditorium zu sammeln, diagnostisches Vorgehen zu besprechen, Fehler in der Serie aufzuzeigen, das Verhalten der Ärzte zur Diskussion zu stellen und auch um Fachbegriffe zu erläutern und interessante Fakten der Medizingeschichte zu lehren. Im Vordergrund steht hierbei die Mitarbeit des Publikums. Dafür hat sich gezeigt, dass eine Belohnung für richtige Antworten in Form von Süßigkeiten oder ähnlichem sehr gut angenommen wird. Als weiteres Highlight können sich die Gäste in Gruppen zusammenschließen und über 5 Abende Punkte im Rahmen eines Quiz sammeln. Am letzten Abend werden die besten 5 Teams geehrt. Die Preise reichen von Plakaten über Verpflegung für den Abend bis hin zu Buchpreisen. Wir können dieses Semester wieder eine regelmäßige Beteiligung von 20 Teams vorweisen.

Konzept

Ablauf eines Abends

Eine Folge „Dr. House“ hat im Durchschnitt 40 Minuten Laufzeit, unsere Abende mit den Erklärungen und Diskussionen erstreckten sich im Durchschnitt über 90 Minuten.

Die Gestaltung eines Abends erfolgte nach wiederkehrendem Prinzip:

Wir beginnen mit einer Begrüßung aller Gäste durch den jeweils Vortragenden, der sich aus den Reihen der Medizinstudierenden rekrutiert und durch das Leitungsteam eingelernt wird. Ebenso ist uns wichtig zu wissen, wie viele Gäste fakultätsfremd sind, um so für alle einen Inhaltlich nachvollziehbaren Abend zu gestalten. Während das Auditorium sich in seinen Gruppen zusammenfindet, werden die Gruppenzettel für das Quiz verteilt. Wir starten die Abende mit der jeweiligen Falldarstellung am Anfang einer jeden Folge, gefolgt von der Fallvorstellung durch einen ärztlichen Kollegen in der Serie. Meistens wird hier die erste Unterbrechung eingeschoben, um Fachbegriffe zu erklären und um Differentialdiagnosen aus dem Publikum zu sammeln und auf die Tafel zu schreiben. Im späteren Verlauf des Abends werden immer wieder neue Differentialdiagnosen aufgenommen. Wenn eine Differentialdiagnose von Dr. House oder seinem Team besprochen wird, dann gibt es für denjenigen, der diese Diagnose bereits genannt hatte, zur Motivation eine Süßigkeit oder z.B. zur Weihnachtsvorlesung Mandarinen. Am Ende jeder Folge wird das Krankheitsrätsel von Dr. House und seinem Team aufgelöst. Diese Hauptdiagnose besprechen wir ebenfalls.

Weitere Unterbrechungen der Folge dienen zum Stellen der Quizfragen und dem Erläutern spezifischer Krankheiten oder medizinischer Vorgehensweisen, wie der Durchführung eines EKG oder dem Anwenden von notfallmedizinischen Interventionen.

Seit dem Wintersemester 2014/15 finden sich die Gäste selbst zu Gruppen zusammen und geben sich Namen. Zusätzlich führten wir Gruppenfragen ein, mit denen die Gruppen dann Punkte sammeln konnten. D.h. dass über 5 Abende Punkte gesammelt werden.

Unsere Intention

Die Gäste sind dazu eingeladen mitzudenken, ihre Ideen zu Differentialdiagnosen zu nennen, zu begründen und evtl. auch diagnostische Maßnahmen vorzuschlagen. Diskussionen gibt es zu verschiedensten Fragen, z.B.: Wie verhalte ich mich gegenüber einem Patienten? Welche ethischen Probleme bringen ärztliche Entscheidungen mit sich? Wie findet man als Arzt in einem Team seinen Weg? Habe ich eine eigene Haltung zum Arztberuf in meinem Studium entwickeln können? Wie sieht diese aus?

Wichtig ist uns, dass die Inhalte auch für fachfremde und AnfängerInnen des Medizinstudium nachvollziehbar aufbereitet und verständlich präsentiert werden.

Wir wünschen uns fakultätsübergreifende Kontakte und interdisziplinäre Herangehensweisen an die Fälle und sind begeistert, dass wir so ein gemischtes Publikum erreichen.