Am 20. Oktober 2020 fand im Otto-Krayer-Haus an der Universität Freiburg eine gemeinsame Veranstaltung des Studiendekanats und der Offenen Fachschaft Medizin Freiburg statt. Den ersten Teil der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion mit 2 Studierenden sowie dem Studiendekan Herrn Prof. Hein, moderiert von Tobias Henke als Mitglied der Offenen Fachschaft sowie einem Mitarbeiter des Studiendekanats. Die Breite der Studierendenschaft war über Zoom zugeschaltet und konnte via TedMe Fragen stellen.

Kernaspekt der Podiumsdiskussion war unter anderem die Frage, wie unter veränderten Lern- und Studienbedingungen sichergestellt werden kann, dass die Qualität der medizinischen Ausbildung darunter nicht leidet. Insbesondere im Interesse vieler Studierenden war die Frage, warum Unterricht am Krankenbett und praktische Lehre in der Breite nicht stattfinden kann. Insbesondere, da andere Standorte auch praktische Lehre umsetzen, fragten sich viele Studierende, warum dies hier in Freiburg nur so begrenzt möglich sei. Der Studiendekan erklärte dies neben der Abwägung zwischen Ausbildungssicherstellung und Patientensicherheit mit gesamtuniversitär geltenden Rahmenbedingungen. Wichtig sei ein andauernder Dialog zwischen Studierenden, Lehrenden und der Politik.

Einigkeit herrschte über die Chancen der Coronakrise: Die Digitalisierung erfahre Fortschritte in großer Geschwindigkeit, so Hein. Neue Formate der Lehre, oft integriert in einen digitalen Rahmen, fänden nun Eingang in die curriculare Lehre. Auch die Studierenden merkten an, dass Formate wie die On Demand-Verfügbarkeit von asynchron anbietbaren Lehrveranstaltungen wie Vorlesungen auch über die Coronapandemie hinaus beibehalten werden sollen.

Daneben ging es um die Frage, wie Selbstorganisation in Zeiten geringer sozialer Kontakte und gemeinsamen Lernens funktioniert. Herr Prof. Hein gab den Tipp, einen „Zettel nicht zweimal anzufassen“, Aufgaben also zu erledigen, anstatt Zeit mit der Priorisierung derselben zu verbringen. Die Studierenden ergänzten, dass ein direktes und regelmäßiges Austauschformat zwischen Studierenden und Studiendekanat wie eine Online-Sprechstunde per Zoom ein gutes Konzept wäre.

Positiv bewertet wurde die Lehre insgesamt in der zeitgleich veröffentlichten Evaluation mit einer Gesamtnote von 1,6 – und damit signifikant über dem Universitätsschnitt. Es bestand aber die Sorge, dass im Zuge notwendig werdender Sparmaßnahmen nach Ende der mit der Coronapandemie einhergehenden Wirtschaftskrise auch bei der Lehrqualität gekürzt wurde. Herr Prof. Hein relativierte diese Sorge mit der Begründung, Baden-Württemberg wisse um sein Potential als Medizinstandort und wolle diese Ressource beibehalten.

Alles in allem wurde die Podiumsdiskussion von allen Teilnehmenden als ein erkenntnisreiches und wiederholenswertes Austauschformat gesehen. Dieser Eindruck bestätigte eine äußerst positiv ausfallende Schnellevaluation unter den Zuschauenden via ILIAS.

Den zweiten Teil der Veranstaltung stellte eine virtuelle Messe dar, in der sich zahlreiche studentische Initiativen und AGs der Fachschaft Medizin vorstellten und auf große Resonanz stießen.

Vielen Dank an alle Beteiligten und Teilnehmer*innen, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben!