Blaupause – Mentale Gesundheit mit COVID-19

Es ist okay, Angst zu haben

Es ist okay, Angst zu haben.
Angst vor Ansteckung, Angst um geliebte Menschen, Angst vor dem Ungewissen, Angst vor den wirtschaftlichen Folgen
.
Es ist okay, wütend zu sein.
Wütend und enttäuscht, weil man Freunde nicht besuchen kann, weil Reisen abgesagt werden müssen, weil das ERASMUS ins Wasser fällt, weil das Geschäft vor dem finanziellen Ruin steht. .
Gefühle zuzulassen und sich einzugestehen, wie es einem gerade geht, kann sehr schwierig sein, ist aber auch unheimlich wichtig. Und weißt du was? Es geht gerade allen so. Und wie heißt es so schön? Geteiltes Leid ist halbes Leid. Kommuniziere deine Emotionen, denn gerade Ängste verlieren oft an Intensität, wenn man sie ausspricht.


Außerdem ist Angst ein natürlicher Warnmechanismus des Körpers. Sieh deine Angst als Stärke, um verantwortungsbewusst mit der Situation umzugehen, anstatt dich vor ihr zu verschließen und alles herunterzuspielen. Nur wer seine Angst wahrnimmt, kann Kompromisse eingehen und dadurch verhindern, mit rücksichtslosem Verhalten andere in Gefahr zu bringen. .
Es ist allerdings auch von Bedeutung, sich nicht in Pessimismus zu verlieren und seine Ängste Überhand gewinnen zu lassen. Denn es gilt auch: Alles eine Sache der Einstellung. Die Bewertung einer Situation ist immer etwas wahnsinnig subjektives, was im Umkehrschluss heißt: Bewertungen sind beeinflussbar. Statt den schlechten Gedanken, wie ätzend alles ist, kannst du dir bewusst klarmachen, welche Chancen deine Auszeit zuhause hat. Statt dich von Nachrichtenfluten berieseln zu lassen, kannst du dich auf schöne Dinge konzentrieren, die du schon immer mal nachlesen oder ausprobieren wolltest. .

Darum geben wir von Blaupause Freiburg dir mit auf den Weg: #thinkpositive! 💙

14 Blaupausen für 14 Tage Quarantäne

#stayathome ist das Motto dieser Tage! Das ist leider nicht für jeden einfach oder gar selbstverständlich.
Gerade für Menschen mit psychischen Erkrankungen kann es eine enorme Herausforderung sein, aus dem gewohnten und hart erarbeiteten Rhythmus geworfen zu werden.
Darum gilt: Achtet auf euch!
Denkt daran es geht nicht darum, dass wir uns sozial voneinander abschotten, sondern wir distanzieren uns physisch. Auch wenn wir alleine zuhause sind können wir über soziale Medien, Telefon und Briefe mit unseren Lieben in Kontakt bleiben.
Ansprechpartner, Tipps und Aufmunterungsposts zum Thema „Psychisch gesund bleiben in Coronazeiten“ haben wir in unsere Story-Highlights gepackt.

Mit unseren 14 Blaupausen möchten wir euch inspirieren, wie man die Zeit zuhause kreativ nutzen kann. Viel Spaß damit!

  • Wein-Dates mit Freund*innen oder Tinder-Dates per Videochat

  • Bier/Gin-Yoga

  • Starte einen Frühjahrsputz – bei dem es sogar absolut erwünscht ist, sich beim Durchstöbern in alten Fotos, Karten und Erinnerungen zu verlieren

  • kleine Achtsamkeitsübung zur täglichen Routine machen (z.B. immer 3 Dinge aufschreiben, für die man dankbar ist / heute glücklich ist)

  • Einfach mal nichts tun – außer es sich bewusst bequem zu machen und dankbar zu sein, dass einem die Sonne ins Gesicht strahlt.

  • Picknick vor dem Fenster statt Picknick am Seepark

  • eigene Tanzparty zuhause starten mit der eigenen Lieblingsmusik oder in digitalen Clubs (westreamunitedberlin)

  • Briefe schreiben! An die Oma, an den besten Freund, an die beste Kindergartenfreundin,…

  • gemeinsam ein mehrgängiges Dinner kochen (oder beim Lieblingslokal abholen – unterstützt die lokalen Geschäfte!), sich schick anziehen, fertig ist das Restaurant-Feeling am Küchentisch

  • Fitnessworkouts zuhause via Youtube

  • Exotische Sachen kochen und dadurch ein Stück Urlaub zu sich in die Wohnung holen (z.B. Pad Thai, Japanische Nudelsuppe, Empanadas, etc.)

  • Podcast/Insta – Empfehlungen: Jungundfreudlos. die Psychotherapeutin, HirschhausenZuHaus, …

  • beim Gamen in den Team-Modus schalten

  • Telefonieren, Videochatten und Nachrichten verschicken, denn wir sind #alonetogether

Going Home Checklist

Fällt es dir auch schwer, nach der Arbeit abzuschalten? Viele von uns haben Mühe, nach einem langen anstrengenden Arbeitstag runterzufahren und Erholung zuzulassen.

Der Wahrnehmung der eigenen psychischen Gesundheit wird von Menschen, die für die Genesung anderer Menschen Verantwortung tragen – sei es durch ärztliches Handeln, gesundheitspflegerische Tätigkeiten oder auch durch psychologische Psychotherapie – im Berufsalltag zu wenig Rechnung getragen. Oft wird der Arbeitstag mit einem hohen Level an emotionalem Stress und großer psychischer Belastung beendet.

Mit der Going Home Checklist möchten wir euch den Weg in den Feierabend erleichtern.

www.blaupause-gesundheit.de/mentale-gesundheit/going-home-checklist

Auswertung der Umfrage „Studieren während Corona“

Auswertung der Umfrage „Studieren während Corona“

Liebe Kommiliton*innen!

Das vergangene Semester hat für uns alle eine große Umstellung dargestellt – weg von regelmäßigen universitären Veranstaltungen mit unseren Freunden, gemeinsamen Mittagspausen in der Mensa und Lernsessions in der Bib hin zu einem digitalen Sommersemester mit einem gänzlich neuen Pandemie-Alltag.

Wir, Mitglieder der AG Blaupause, haben am Ende des Sommersemesters 2020 eine Umfrage durchgeführt, um herauszufinden, wie Ihr das vergangene Semester erlebt habt: auf welche Hürden seid ihr gestoßen und wie habt Ihr sie gemeistert – und vor allem, wie können wir Euch auch im kommenden (weitestgehend digitalen) Semester unterstützen?

Insgesamt haben in dem festgelegten Zeitraum von 2 Wochen 55 Personen an unserer Umfrage teilgenommen – vielen Dank an dieser Stelle für Eure Teilnahme!

Hier nun die Auswertung!

Es ist schön zu sehen, dass unsere Teilnehmer*innen aus verschiedenen Semestern kommen und sowohl Vorklinik als auch Klinik vertreten sind. Besonders freut es uns, dass viele Studienanfänger*innen unsere AG mittlerweile kennen und  damit das Gespräch über mentale Gesundheit im Medizinstudium bereits frühzeitig beginnen kann.

Der Großteil von Euch hat das vergangene Semester trotz der online-Lehre in Freiburg verbracht, ein deutlich geringerer Anteil ist in die Heimat gefahren. Einzelne Personen sind zwischen beiden Orten gependelt.

Während der Corona-Zeit haben Euch insbesondere die neu gewonnene Flexibilität und die Ortsungebundenheit gut gefallen. Zudem haben viele von Euch einen Wegfall von sozialem Druck wahrgenommen.

Im Zuge der Corona-Regelungen hat  Euch im vergangenen Semester insbesondere der Austausch mit Kommiliton*innen und Freund*innen gefehlt. Unter den erschwerten Lehrbedingungen sind ein verhältnismäßig erhöhter Arbeitsaufwand, Probleme mit der Lehre sowie ein komplizierter Zugang zu wichtigen organisatorischen Informationen wie verpflichtenden Abgaben oder Prüfungsterminen aufgefallen.

Um im kommenden Semester besser studieren zu können, wünschen sich viele von Euch eine bessere Organisation der online-Lehre wie beispielsweise bessere Absprache zwischen den einzelnen Fächern bezüglich Abgaben oder der zeitlichen Abstimmung verschiedener Lehrveranstaltungen. Des Weiteren fehlt bislang eine einheitliche Übersicht mit allen Fächern und deren verpflichtenden/freiwilligen Angeboten sowie Fristen und Terminen. Aufgrund vieler kurzfristiger Umstellungen oder Anpassungen der Stundenpläne gab es kaum Planungssicherheit oder  einen verlässlichen Stundenplan. Viele von Euch haben sich ergänzend zur online-Lehre vereinzelt Präsenzveranstaltungen gewünscht, um mehr soziale Interaktion und Austausch über gelernte Inhalte zu erhalten. In einigen Fachbereichen wurden außerdem alle Inhalte gleichzeitig hochgeladen – eine Alternative wären konstantere Uploads über einen längeren Zeitraum, um nicht zu viel auf einmal bearbeiten zu müssen.

Auch im kommenden Semester wollen wir Euch zur Seite stehen und Tipps, Erfahrungsberichte und Angebote teilen! Dazu bevorzugen die meisten von Euch stichpunktartige Übersichten sowie Podcasts oder Blogposts. Wir werden versuchen, diese Wünsche so gut wie möglich umzusetzen!

Und wie es aussieht, hätten einige von Euch Lust, gemeinsam mit uns Corona-konforme Unternehmungen zu machen! Dabei waren gemeinsam Picknicken, wandern, Mittagessen, ein Bier- oder Gin-Tasting zu veranstalten oder Eis essen gehen die beliebtesten Optionen. Wir freuen uns schon drauf!

Viele von Euch haben während der Corona-Zeit neue Lern- und Konzentrationsstrategien ausprobiert, hier ein paar Ideen für das kommende Semester:

  • Arbeits- und Freizeitbereiche trennen (bspw. Bett nur zum Schlafen benutzen, den Schreibtisch zum Lernen und das Sofa zum Entspannen)
  • am Ende jeder Woche einen realistischen Wochenplan mit allen To-Dos und Freizeitaktivitäten erstellen
  • Vorlesungen auf 1,5x Geschwindigkeit anhören, um die Konzentration zu steigern
  • regelmäßige Alltagsstrukturen entwickeln und beibehalten, zum Beispiel jeden Morgen zur selben Zeit aufstehen
  • Pomodoro-Methode: 25 Minuten konzentriert lernen, drei bis fünf Minuten Pause machen und von vorne
  • Sonntags bewusst frei nehmen (hält Motivation für Lernen und Abgaben aufrecht!)
  • gemeinsam mit Freunden für Klausuren lernen – geht auch per Zoom!
  • häufig zwischen Lernen, Sport und anderen Dingen wechseln
  • zum Mittagessen per Zoom verabreden
  • Autogenes Training

Auch gab es von Eurer Seite viele Ideen für die Lernpausen zwischendurch:

  • Arbeiten als Landwirtschaftshelfer
  • ein neues Instrument lernen, zum Beispiel Gitarre
  • gesund kochen
  • Freunde von früher anrufen
  • entspannt genießen, dass niemand spontan zu Besuch kommt
  • joggen gehen
  • laute Musik aufdrehen
  • neue Interviews und Podcasts auf Spotify hören
  • Yoga (im Park, auf dem Balkon oder einfach auf der Sportmatte in der Wohnung)
  • Großeltern mal wieder anrufen
  • Zeit an der frischen Luft
  • Rennrad fahren
  • durch schöne Freiburger Ortschaften spazieren
  • Nachbarn kennen lernen – für Austausch und Hilfe, falls man sie mal benötigt
  • „Digital Detox“ – für einen Tag aus allen sozialen Medien ausloggen und nicht erreichbar sein
  • Alkohol

Und falls es trotz aller guten Vorsätze und Motivationsstrategien doch mal nicht ganz rund gelaufen sein, hier noch einige  eurer Erkenntnisse:

  • Eines nach dem anderen!
  • akzeptieren, dass nicht immer alles perfekt sein kann
  • mit Familie oder Freunden über die aktuelle Lage reden
  • genießen, nicht ständig Pflichtveranstaltungen zu haben

In der kommenden Zeit werden wir einige Übersichtsgraphiken mit Euren besten Tipps und hilfreichen Erfahrungen erstellen und teilen, um hoffentlich einigen Kommiliton*innen das kommende (weitestgehend digitale) Semester zu erleichtern. Außerdem planen wir bereits einige Angebote, bei denen wir Euch hoffentlich Corona-konform wiedersehen! Wir freuen uns darauf!

Weitere Hilfsangebote

Drei Dinge, die helfen psychisch gesund zu bleiben

1: Konsumiere weniger Nachrichten – Bring dich nur ein- bis zweimal täglich auf den neuesten Stand und benutze verlässliche Quellen wie die Websites der WHO und des RKI

2: Strukturiere deinen Alltag – Telefoniere oder videochatte mit deinen Freunden und deiner Familie, gehe deinen Hobbys nach, bewege dich

3: Denke positiv! – Sei kreativ. Mache Dinge, die du sonst nicht machst und versuche das Positive in der Krise zu sehen.

iFightDepression

Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe stellt ihr Online-Programm “iFightDepression” aufgrund der Coronakrise Betroffenen für 6 Wochen ohne Einschränkungen zur Verfügung:

https://ifightdepression.com/de/start

Corona Zuhörtelefon Freiburg

Das Telefon ist Montag bis Sonntag von 10-12 Uhr und 16-18 Uhr unter +49 761 88 79 60 20 erreichbar.

Außerdem per Mail unter zuhoertelefon@corona-solidaritaet.de

Psychotherapeutische Beratungsstelle des Studierendenwerks Freiburg

Das Telefon ist Montag bis Freitag von 9-12 Uhr unter +49 761 2101 269 erreichbar.

Studentische Telefon-Seelsorge

Das Telefon ist Montag bis Sonntag von 20-24 Uhr unter (040) 411 70 411 erreichbar.

Hinweise und Empfehlungen für den Umgang mit psychischen Belastungen in Zusammenhang mit der “Corona-Krise”

Die Klinik für Psychiatrie und Psychothearapie Freiburg hat kürzlich eine Seite veröffentlicht, die wir sehr hilfreich finden: https://www.uniklinik-freiburg.de/psych/verhaltensempfehlungen-corona-krise.html

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